Familienplanung
Zwei-Kinder-Politik bietet neue Gesch?ftsm?glichkeiten
Chinas historische Abschaffung der Ein-Kind-Politik ist gleichzeitig die Geburt neuer Gesch?ftsm?glichkeiten – auch wenn Demographen voraussagen, dass diese besondere ?Schwangerschaft“ eine ziemlich lange werden wird.
China wird allen Paaren erlauben, zwei Kinder zu haben – damit endet die Ein-Kind-Politik, die in den sp?ten 1970er Jahren begann. Dies gab die Kommunistische Partei (KP) Chinas am Donnerstag bekannt.
Der lang erwartete Schritt sorgte in China sofort für Begeisterung.
W?hrend junge Paare schon überlegen, ob sie noch ein zweites Kind wollen, haben Investoren bereits damit begonnen, sich auf die Suche nach neuen Gesch?ftsm?glichkeiten zu begeben. Sowohl in China als auch im Ausland stiegen die Aktienkurse.
?rztliche Betreuung w?hrend und nach der Schwangerschaft, Babynahrung, Kleidung, Spielzeug und Cartoons werden laut Li Shaojun, Analyst bei Minsheng Securities, die Hauptbereiche für Investitionen sein.
James Liang, ein Wirtschaftsprofessor an der Peking-Universit?t, sch?tzt, dass sich die Anzahl der j?hrlichen Geburten um 2,4 Millionen erh?hen werde.
"Wenn man davon ausgeht, dass für die Versorgung eines jeden Babys pro Jahr durchschnittlich 30.000 Yuan ausgegeben werden müssen, entsteht hier ein zus?tzlicher Markt im Wert von 75 Milliarden Yuan", sagte Liang.
Die privaten und staatlichen Investitionen in Wohnungsbau, Bildung und Infrastruktur, die erforderlich seien, um mit diesem Baby-Boom fertig zu werden, k?nnten nach Liangs Berechnungen für die n?chsten fünf bis zehn Jahre bei 225 Milliarden Yuan (32,3 Mrd. Euro) pro Jahr liegen.
"Der Konsum und die Investitionen, die durch die Zwei-Kinder-Politik ausgel?st werden, k?nnen dabei helfen, die strauchelnde chinesische Wirtschaft zu stabilisieren", sagte Liang.
China hatte seine Familienplanungspolitik 1978 eingeführt und damit eine Bev?lkerungsexplosion verhindert, wodurch w?hrend der raschen Modernisierungsphase des Landes der Druck auf dessen natürliche Ressourcen verringert wurde.
Doch die Politik war in den letzten Jahren kontrovers diskutiert worden, vor allem immer dann, wenn F?lle von ?lteren Paaren bekannt wurden, die ihr einziges Kind verloren hatten. Wichtiger ist aber, dass Chinas arbeitsf?hige Bev?lkerung schrumpft, da seine Gesellschaft zu schnell altert.
"Der Rückgang der Bev?lkerung im erwerbsf?higen Alter und die steigenden Arbeitskosten geh?ren zu den wichtigsten Faktoren, auf die die gegenw?rtige Konjunkturabschw?chung zurückzuführen ist", sagte Zhou Tianyong, ?konom an der Parteischule des Zentralkommittees der KP China.
Auch wenn man allgemein davon ausgeht, dass die Zwei-Kinder-Politik neue Gesch?ftsm?glichkeiten er?ffnen und positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben wird, ist sich niemand wirklich sicher, wie lange China auf diese positiven Auswirkungen wird warten müssen.
Die Regierung hatte die Ein-Kind-Politik bereits im November 2013 gelockert, damit Paare, bei denen ein Elternteil selbst ein Einzelkind ist, ein zweites Kind bekommen konnten.
Doch bis Mai 2015 hatten sich nur 1,45 von 11 Millionen in Frage kommenden Paaren für ein zweites Kind entschieden.
Die steigenden Lebenshaltungskosten in den Gro?st?dten sowie verbesserte Karrierechancen für Frauen sorgten dafür, dass sich weniger chinesische Paare für weiteren Nachwuchs entschieden als erwartet.