Erweiterung der Kulturbeziehungen
von Professor Yin Tongsheng, Beijinger Fremdspachenuniversit?t

Als dritte S?ule der Beziehungen zwischen den beiden L?ndern neben Politik und Wirtschaft tr?gt der Kulturaustausch dazu bei, die V?lker einander n?her zu bringen. Was die Bürger der Bundesrepublik Deutschland an China besonders beeindruckt, ist die alte Kultur. Chinesische Landschaftsmalerei, Kalligraphie, Architektur, Gartenkunst und die Gro?e Mauer interessieren sie. Viele würdigen auch die Leistungen Chinas im Bereich der Technik und verweisen auf Kompa?, Papier, Schie?pulver und Schubkarren.

Der künstlerische Austausch ist auch durch mehrere Veranstaltungen und Gastspiele beider Seiten gekennzeichnet. Der Dirigent Herbert von Karajan und das von ihm geleitete Berliner Philharmonieorchester, das Mannheimer Staatstheater, das Stuttgarter Ballett, die Bayerische Staatsoper gaben in China Vorstellungen und erhielten begeisterten Applaus. Die Pekingoper, das Kunsttheater des Volkes mit "Teehaus", der ersten Vorführung eines chinesischen Dramas au?erhalb Chinas, das Beijinger Rundfunkorchester mit traditionellen Instrumenten ernteten auf ihren Gastspielen in der Bundesrepublik Deutschland viel Beifall. 1985 hat China zum ersten Mal am Berliner Festival "Horizonte" teilgenommen, das in regelm??igen Abst?nden au?ereurop?ische Kulturen vorstellt. Die Chinesische und deutsche Filmwoche wurde in der Bundesrepublik Deutschland und in China er?ffnet. Bei den 38. Internationalen Filmfestspielen in Berlin wurde der chinesische Film "Rotes Kornfeld" mit dem "Goldenen B?ren" ausgezeichnet. Ein Jahr sp?ter erhielt der Regisseur den "Silbernen B?ren" für seinen Film "Das letzte L?uten der Glocke". Der Westdeutsche Rundfunk hat gemeinsam mit dem chinesischen Sender CCTV in Beijing die TV-Show eine Nacht in Beijing und Bonn produziert und sie im Jahre 1987 in der Bundesrepublik Deutschland ausgestrahlt. Seit Ende der 90er Jahre findet im Haus der Kulturen der Welt in Berlin die Veranstaltungsreihe "China Avantgarde" statt.

Auch die Literatur beider L?nder erfreut sich gro?er Beliebtheit. Immer mehr neue übersetzungen der deutschen Werke werden ver?ffentlicht. Dagegen wurden aber leider nicht viele chinesische Werke ins Deutsche übersetzt.

1982 wurde der Chinesische Germanistenverband gegründet, dessen Vorsitzender Herr Prof. Zhu Yan wurde. Neben Hochschulen erstreckt sich seine Mitgliedschaft nun aber auf Sprachzentren mit Intensivkursen zur Vorbereitung von Wissenschaftlern und Technikern auf Studienaufenthalte in der Bundesrepublik Deutschland.

1983 wurde die Gesellschaft für Erforschung deutschsprachiger Literatur gegründet und Prof. Feng Zhi zu ihrem Vorsitzenden gew?hlt, der 1987 Bundesdienstkreuz und Friedrich-Gunddolf-Preis erhielt. Tagungen und Symposien werden regelm??ig abgehalten.

Zur Vermittlung der deutschen Sprache in China sendete Radio Shanghai 1980 einen Kurs in deutscher Sprache. 1989 wurde ein deutscher Fernsehsprachkurs im Chinesischem Nationalfernsehen gesendet. An den ersten 26 Folgen nahmen sch?tzungsweise mehrere Tausend Chinesen aus verschiedenen Provinzen teil.

1988 wurde an der Fremdsprachenhochschule Beijing die Zweigstelle Beijing des Goethe-Instituts er?ffnet. Es ist das erste westliche Kulturinstitut in China überhaupt. Im Gegensatz zu anderen Goethe-Instituten im Ausland, deren T?tigkeit in erster Linie den Kulturaustausch betrifft, konzentriert sich das Goethe-Institut in Beijing auf die Vermittlung der deutschen Sprache und Landeskunde sowie die Aus- und Fortbildung von Deutschlehrern.

(China.org.cn)


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