Das bittersü?e Leben der ?lteren in den Gro?st?dten
Mit der Urbanisierung Chinas jagen nicht nur junge Menschen in den gro?en St?dten ihren Tr?umen nach, auch viele alte Menschen verlassen ihre Heimat und ziehen mit ihren Kindern in fremde St?dte, um für ihre Enkelkinder zu sorgen oder mit ihren Kindern zusammenzuleben. Sie werden "Laopiaozu" genannt. Allerdings führen sie h?ufig ein wenig glückliches Leben, weil sie in den fremden St?dten auf viele Probleme sto?en. Mehrere Interviews gaben Zeugnis ihrer Gefühle, ihrer Wünsche und ihres Kummers.
Für die Kinder verlassen sie die Heimat
Zhao Shuzhen, deren Heimat in Tengzhou in der Provinz Shandong ist, lebt schon zwei Jahre in Jinan, Shandongs Hauptstadt. Jeden Tag um halb sieben steht sie pünktlich auf, um das Frühstück für die ganze Familie vorzubereiten. Wenn der Sohn und die Schwiegertochter zur Arbeit gehen, muss sie gemeinsam mit ihrem Mann vieles erledigen. Sie kümmern sich um ihre Enkelin, kaufen Gemüse, kochen und machen sauber. Nach dem Abendessen waschen sie die Kleidung ihrer Enkelin, dann spazieren sie in der Umgebung und am Ende des Tages bringen sie das Kind zu Bett.
?hnlich wie Zhao Shuzhen kam die 64-j?hrige Wang Xiuqin vor zehn Jahren von der Stadt Binzhou nach Jinan, um für ihren Enkel zu sorgen. Für das Wohl der Familie achtet sie besonders auf Geschmack und Schw?che der Familienmitglieder. "Mein Schwiegersohn mag Mantou (ein weiches, wei?liches Dampfbrot aus Weizenmehl, Wasser und Hefe, das vorzugsweise in Nordchina gegessen wird), deshalb kaufe ich oft Weizenmehl und koche Mantou."
Das Leben von Frau Zhao und Wang spiegelt die Situation vieler ?lterer Chinesen wider. "Die Gründe, warum ?ltere Menschen in die Gro?st?dte umziehen, sind vielseitig, drei Ziele sind jedoch besonders h?ufig: Sie m?chten den Kindern helfen, sie brauchen selbst die Hilfe der Kinder oder sie m?chten ihre Lebensqualit?t verbessern. Die meisten kommen vom Land oder kleinen St?dten in entwickelte Gro?st?dte", erkl?rt Zhang Fenglian, Leiterin des Forschungsinstituts für Bev?lkerung der Akademie der Sozialwissenschaften in Shandong.
In vielen St?dten sind die alten Menschen eine nicht zu übersehende Gruppe. Laut einem Angestellten eines Wohnbezirks in Jinan leben in diesem Bezirk knapp 800 Menschen, die über 60 Jahre alt sind. Rund ein Drittel davon kommt nicht aus Jinan.
Das Leben der Laopiaozu ist teils glücklich, teils traurig
Obwohl sie mit ihren Kindern und Enkeln zusammenleben und fr?hliche Zeiten verbringen, müssen sie mit manchen Problemen umgehen.
Die 77-j?hrige Zhu Shouling aus der Provinz Yunnan lebt schon mehr als zehn Jahre in Jinan und hat sich dennoch nicht an das Leben hier gew?hnen k?nnen. "Ich kann mich auf die Essgewohnheiten hier nicht einstellen und vieles hier, wie den Schnee, habe ich nie zuvor gesehen in meiner Heimat. In Jinan ist es sehr kalt im Winter, was ich kaum ertragen kann. Ich bin zu alt, um mich noch auf das Leben des Nordens einzustellen", sagt sie.
Darüber hinaus haben sie oft auch Probleme mit den Nachbarn. "Auf dem Land wohnen wir in einem Dorf, deshalb gehen wir zu den Nachbarn und unterhalten wir uns miteinander, ohne die Tür abzuschlie?en. Doch in der Stadt ist das alles ganz anders. Hier gehen die Kinder zu Arbeit und die Enkel zu Schule. Die Türen sind verschlossen, wir kennen niemanden und k?nnen mit niemanden plaudern, das ist oft schwer zu ertragen", beklagt sich Wang Xiuqin darüber.
Ein anderes Problem ist die Krankenversicherung, weil die Krankenkosten über die Heimat hinaus nicht erstattet werden. "Mein Hukou und meine Krankenversicherung liegen in meiner Heimat. Ich habe Angst, krank zu werden, da dies hohe Kosten verursachen k?nnte", sagt Zhang Fenglin aus der Provinz Henan. Viele ?ltere Menschen sind mit diesem Problem konfrontiert. Entweder bezahlen sie die Behandlung selbst oder sie verz?gern die Zeit, ins Krankenhaus zu gehen.
Zhang Fenglian meint, das gr??te Problem sei die Psyche. "Tagsüber arbeiten die Kinder, abends kümmern sich die Kinder um ihre Kinder und wollen sich ausruhen, so dass sie wenig Zeit für die ?lteren haben. Gleichzeitig ist es für diese sehr schwierig, in einem neuen Umfeld ein Sozialnetz zu finden."
Wo k?nnen die ?lteren ihren Lebensabend glücklich verbringen?
Mit dem Bev?lkerungswandel und der Urbanisierung stieg auch die Zahl der ?lteren in den Gro?st?dten. Einige Befragte sind der Meinung, dass die ganze Gesellschaft etwas tun muss, damit die Laopiaozu in den fremden St?dten ihren Lebensabend auch glücklich verbringen k?nnen.
Fachleute sind der Ansicht, dass die Verbesserung des ?ffentlichen Dienstleistungssystems eine L?sung sei. In manchen Wohngebieten organisieren ?ffentliche Angestellte Aktivit?ten wie Schachspielen, Kartenspielen, Tanzen, Sport und so weiter. Sie haben auch einen Chor gegründet und laden die alten Menschen eingelade, an diesen Aktivit?ten teilzunehmen.
Es wird bereits an Ma?nahmen gearbeitet, um das Problem zu l?sen. Shandongs zust?ndige Beh?rden wollen Bedingungen dafür schaffen, die Rentenversicherung und die Krankenversicherung so schnell wie m?glich im ganzen Land zu vernetzen, um die Kosten über bestimmte Regionen hinaus zu erstatten.
Natürlich ist es auch wichtig, dass die ganze Familie, gemeinsam mit den ?lteren selbst, es anstrebt, sich in die neue Umgebung zu integrieren. Auf der einen Seite sollten die Kinder mehr mit ihren Eltern kommunizieren und auf den k?rperlichen und psychischen Zustand der alten Menschen achten. Auf der anderen Seite sind die ?lteren auch selbst für einen glücklichen Lebensabend verantwortlich. (Quelle: Xinhua)