?sterreichs Botschafter in China
?Reform und ?ffnung sind Chinas gr??ter Erfolg“ Exklusiv
China.org.cn: Im M?rz finden die Sitzungen des Nationalen Volkskongresses und die Politische Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes statt. Welche Themen verfolgen Sie mit besonderer Aufmerksamkeit?
Friedrich Stift: Beim Nationalen Volkskongress wird ja immer das Regierungsprogramm für das n?chste Jahr vorgestellt. Wir hoffen, dass China sich weiter ?ffnen wird, auch in jenen Branchen, die für ausl?ndische Unternehmen noch geschlossen sind, das ist eine Erwartung und Hoffnung für unsere Unternehmen in ?sterreich, aber auch in Europa. Ansonsten wird es darum gehen, dass bis 2020 die gr??te Armut beseitigt wird. Das ist ein wichtiges Ziel und wenn China sich ein Ziel setzt, dann wird es normalerweise auch umgesetzt. Man arbeitet an einem Investitionsgesetz, das das Land für ausl?ndische Investitionen offener machen soll. Auch im Bereich der Sozialhilfe und Altersvorsorge gibt es Gesetzgebungsprozesse. Ich bin gespannt auf die erste Sitzung, wenn der Premierminister seinen Rechenschaftsbericht ablegt und die gro?en Ziele für das kommende Regierungsjahr pr?sentiert.
China.org.cn: Welche Bedeutung hat der Gesetzentwurf (über Auslandsinvestitionen in China) Ihrer Ansicht nach für ausl?ndische Unternehmen, die in China investieren?
Friedrich Stift: Das ist ein sehr wichtiges Gesetz. Unsere Unternehmen haben ja auch immer wieder gefordert, dass sie in China die gleichen Bedingungen vorfinden, die unsere Unternehmen in Europa vorfinden. Das Gesetz ist ein weiterer Schritt der ?ffnung, es ist ja in den letzten zwei Jahren auch einiges passiert, es gibt immer Bereiche, in denen ausl?ndische Unternehmen investieren k?nnen. Das Gesetz wird dabei helfen, dass sich China weiter ?ffnet. Wir würden gerne ein China vorfinden, in dem wir Europ?er die gleichen M?glichkeiten haben, wie Chinas Unternehmen in Europa. Letztlich m?chten wir volle Reziprozit?t. China ist da auf einem guten Weg, wir hoffen, dass dieses Gesetz verabschiedet wird, damit für alle die gleichen Spielregeln gelten.
China.org.cn: Im April findet wieder das Belt and Road Forum for International Cooperation statt. Welche Bedeutung hat die Seidenstra?eninitiative vor dem Hintergrund der internationalen Handelsstreitigkeiten sowie des Protektionismus? Welche Chancen bietet die Initiative für ?sterreich bzw. für die Europ?ische Union?
Friedrich Stift: Die Seidenstra?eninitiative ist eine sehr wichtige Initiative. Der Grundgedanke ist, China mit Europa, Asien und Afrika enger zu verbinden. Das Konzept ist richtig. Die Wirtschaft in den einzelnen L?ndern kann nur abheben, wenn es eine gute Infrastruktur gibt. Belt and Road hat zum Ziel, die Infrastruktur in den L?ndern zwischen China und Europa zu verbessern, also Zentralasien, dem Balkan und Osteuropa, oder auch in L?ndern wie dem Iran, der Türkei und Südosteuropa. Es geht um Brücken, Stra?en, Schienen, bessere Stromleitungen, aber auch einen verst?rkten Austausch von Mensch zu Mensch. Das ist ein richtiger Ansatz. Wenn es eine gute Infrastruktur gibt, wird es Investitionen geben, und das war ja auch in China so: Das Land hat in die Infrastruktur investiert und als Folge hat die Wirtschaft abgehoben. Es ist also eine gute Basis für die Entwicklung der Wirtschaft. Was wir natürlich m?chten, ist, dass ?sterreichische Firmen und europ?ische Firmen bei den gro?en Projekten der Seidenstra?eninitiative beteiligt werden, wir wünschen eine Kooperation mit chinesischen Firmen, mit anderen asiatischen Firmen, davon k?nnten alle profitieren.