Rudolf Scharping: Das Gespr?ch in Beijing kommt zur richtigen Zeit
Der China-Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz kommt zur richtigen Zeit und die Gespr?che in Beijing sind wichtig im Vorfeld des G20-Gipfels. Dies sagte der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping in einem Artikel mit dem Titel ?Plattes Bashing ersetzt keine Strategie“, der am Donnerstag auf der Webseite cicero.de ver?ffentlicht wurde.
Die Gespr?che seien wichtig für die deutschen und europ?ischen Interessen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie habe es viel zu wenige pers?nliche Kontakte zwischen europ?ischen und chinesischen Führungskr?ften gegeben, so der Artikel weiter. Je schwerwiegender die Meinungsverschiedenheiten seien, umso wichtiger sei das Gespr?ch. Anders seien L?sungen in den spannungsreichen und vielschichtigen Beziehungen nicht zu finden.
Ferner erinnerte Scharping in dem Beitrag daran, dass China 1997 in der asiatischen Finanzkrise eine sehr stabilisierende Rolle eingenommen und die weltweite Finanzkrise bew?ltigt habe. Seitdem habe China zu etwa 30 Prozent des weltweiten Wachstums beigetragen. Auch sei China der weltweit gr??te Automobilmarkt und führend in Bereichen wie autonomes Fahren und Nutzung von Künstlicher Intelligenz.
In einer Welt, in der die L?nder stark aufeinander angewiesen seien, lebe auch China vom freien Zugang zu den weltweiten M?rkten, zu Rohstoffen und Energie, was mit Wohlstand, Arbeitspl?tzen und sozialer Sicherheit verbunden sei. Für eine Strategie solle man internationale Entwicklungen immer auch mit den Augen des anderen betrachten und verschiedene Interessen und Sichtweisen abklopfen, so Scharping weiter.
In diesem Zusammenhang appellierte der Gastautor dazu, die Folgen einer ?Abspaltung“ von China für die deutsche Wirtschaft, die Arbeitspl?tze, die Steuereinnahmen und die Aktienkurse sachgerecht zu analysieren und die China-Strategie der deutschen Bundesregierung europ?isch zu verankern.