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24. 04. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Am Montag unterzeichnete Volkswagen einen Vertrag über den Bau eines neuen Werks in China. Das Engagement Volkswagens gilt als gutes Beispiel für die intensivere Kooperation Chinas und Deutschlands der vergangenen Jahre. Beide L?nder spielen eine wichtige Rolle bei der Erholung der Weltwirtschaft..
Der deutsche Autobauer Volkswagen und seine lokalen chinesischen Partner unterzeichneten am Montag einen Vertrag über den Bau einer neuen Fabrik im westchinesischen ürümqi. Der Vertrag, dem eine Investitionssumme von 170 Millionen Euro zugrunde liegt, wurde in Anwesenheit der Regierungschefs beider L?nder, Wen Jiabao und Angela Merkel, am Hauptsitz des Automobilherstellers in Wolfsburg unterzeichnet.
Der Vertrag sieht vor, ein Werk im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas zu er?ffnen. In der Anlage sollen ab 2015 j?hrlich bis zu 50.000 Fahrzeuge produziert werden. Der Vertrag scheint somit ganz im Sinne der von Wen am Sonntag bei der Industriemesse in Hannover erw?hnten Heilmittel für die europ?ische Schuldenkrise zu stehen.
Die Vertragsunterzeichnung in Wolfsburg, Wens letzter Station seines 24-stündigen Aufenthaltes bei Chinas gr??tem europ?ischen Handelspartner, war weitestgehend symbolischer Natur. Informationen über das geplante Gesch?ft waren bereits seit Monaten im Umlauf.
Beobachter sagen jedoch, dass die Unterzeichnung zu einem wichtigen Zeitpunkt kommt, da China und Deutschland 40 Jahre diplomatische Beziehungen feiern und Berlin mit der Rettung der Eurozone besch?ftigt ist.
"Zurzeit erlebt die bilaterale Kooperation ihre umfassendste, lebendigste und fruchtbarste Periode", sagte Wen im Rahmen eines chinesisch-deutschen Business-Gipfels am Montag in Hannover.
Der strategische Charakter der chinesisch-deutschen Beziehungen "kann nur gest?rkt, nicht geschw?cht werden”, w?hrend beide L?nder zusammenarbeiten, um die globale wirtschaftliche Erholung voranzutreiben, sagte Wen.
Er fügte hinzu, dass die Entwicklung der Realwirtschaft, Innovationen und Zusammenarbeit die Erholung beschleunigen würden.
Volkswagen, der weltweit gr??te Autobauer, verkaufte im vergangenen Jahr 27 Prozent seiner Fahrzeuge in China. Im ersten Quartal 2012 erreichten die Niedersachsen mit 633.000 verkauften Autos in China einen neuen Rekord.
In Anbetracht der Kombination deutscher Technologiekompetenz mit Wettbewerbsvorteilen, die das eigene Wachstum angetrieben haben, hat Beijing seine Zusammenarbeit mit Berlin als Gewinnsituation für beide Seiten beschrieben.
Wu Hongbo, Chinas Botschafter in Deutschland, sagte, die Entwicklung der bilateralen Beziehungen sei "?u?erst schnell und sehr stabil".
Laut Analysten sind die Joint-Venture-Erfahrungen von Volkswagen ein gutes Beispiel für die engen Beziehungen beider L?nder.
Nach Angaben der deutschen Entwicklungsgesellschaft Trade & Invest war China im Jahr 2011 der gr??te ausl?ndische Investor in Deutschland.
Die Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsschwergewichten konnten seit dem Amtsantritt Merkels im Jahr 2005 wesentlich vertieft werden. Merkel und Wen haben das jeweils andere Land seitdem fünf Mal besucht.
Das China-Element wird auch bei der laufenden Hannover Messe hervorgehoben. Wen und Merkel er?ffneten die als eine der führenden Industriemesse bezeichnete Veranstaltung am Sonntag.
China ist das einzige Partnerland der Messe in diesem Jahr. Lediglich 24 chinesische Unternehmen nahmen 1987 an der Messe teil als China das letzte Mal Partnerland der Hannover Messe war. In diesem Jahr kamen mehr als 500 chinesische Unternehmen zu der Schau, welche rund 5000 Aussteller aus 69 L?ndern und Regionen anzog.
"Die enge Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen von China und Deutschland, zwei der weltweit wichtigsten Produktionsl?nder, den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Akteuren der globalen Industrie voranzutreiben, werden immer wichtiger für Innovationen und die Entwicklung der Industrie", erkl?rte Wen am Sonntag in Hannover.
Am selben Tag bekr?ftigte Wen im Rahmen eines Treffens mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schr?der erneut Chinas Bereitschaft an der Seite Deutschlands und Europas, die Krise zu überwinden.
Beijing will durch die Hannover Messe "der Welt Vertrauen und St?rke vermitteln", erkl?rte Wen.
Schr?der lobte die chinesischen Ma?nahmen zur Bew?ltigung der Krise und sagte: Deutschland und China teilen "wichtige übereinstimmungen und gemeinsame Vorteile".
Wen traf auch Helmut Schmidt, der nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Beijing und Berlin der erste deutsche Bundeskanzler war, welcher China besuchte.
Deutschland hat in der Vergangenheit die Zusammenarbeit mit China intensiviert, vor allem nach der Wiederwahl Merkels 2009, in deren Folge sie bilateraler pragmatischer Kooperation mehr Bedeutung einr?umte als ideologischen Differenzen, erkl?rte Zhao Junjie, Experte für Europ?ische Studien an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.
Die bilaterale Zusammenarbeit ist seitdem in Bereichen wie Klimawandel, Sicherheit und Stabilit?t in Eurasien sowie im Trend der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen Asien und Europa bemerkenswert, sagte Zhao.
Der chinesische Ministerpr?sident kam am Montag in Schweden an, der dritten Station seiner achtt?gigen Europareise.
Neben Deutschland besuchte Wen bereits Island. Die letzte Station seiner Reise wird am kommenden Freitag Polen sein.
Quelle: www.faawt.cn
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