Am 23. August des laufenden Jahres ist das traditionelle chinesische Fest Qixi, das von jungen Leuten und vor allem von Gesch?ftsleuten als "chinesischer Valentinstag" bezeichnet wird.

Wie auch am Valentinstag kaufen chinesische M?nner zum "Qixi" meistens romantische Geschenke für ihre Freundinnen oder Frauen. Findige Gesch?ftsleute lassen sich in dieser Zeit kreative Geschenkideen einfallen, um gute Gesch?fte zu machen. Dieses Jahr hat aber eine neue Geschenkidee – lebende Leuchtk?fer – im Internet heftige Debatten ausgel?st.

Auf der chinesischen Webseite Taobao.com gibt es viele Online-Gesch?fte, die lebende Leuchtk?fer und auch Schmetterlinge verkaufen. Ein Leuchtk?fer kostet durchschnittlich 5 Yuan (etwa 60 Cent).

"Meine Freundin mag das Geschenk sehr ", "Es ist wirklich romantisch", "Mein Sohn ist in der Stadt aufgewachsen – endlich hat er mal Leuchtk?fer gesehen" – so die Kommentare einiger glücklicher Kunden.

Es gibt jedoch auch Gegenmeinungen. Eine Frau Zhang aus der Stadt Wuhan meint, die Leuchtk?fer seien inzwischen immer seltener zu sehen. Die gefangenen Leuchtk?fer k?nnten in der Stadt nur schwer überleben, auch wenn sie freigelassen würden. "Ich finde es grausam. Ich würde meinem Freund sagen, solche Geschenke sind noch schlimmer als gar kein Geschenk." Einige Internetnutzer meinten, derartige Geschenke k?nnten das ?kologische Gleichgewicht zerst?ren.

Viele Online-Gesch?fte erkl?rten daraufhin, dass es Zuchtfarmen für Leuchtk?fer gebe. Ihre "Produkte" seien keine wilden Insekten. Doch Doktor Fu Xinhua von der Huazhong Agricultural University meinte, dass die Leuchtk?ferzucht schwer und teuer sei. Die meisten der im Internet verkauften Leuchtk?fer seien mit Sicherheit in der freien Natur gefangen worden.

Viele chinesische Umweltschutzorganisationen haben inzwischen die ?ffentlichkeit dazu aufgefordert, derartige Qixi-Geschenke zu boykottieren. Unter ihrem Druck hat schon eine Firma aus Nanjing am vergangenen Freitag den Plan aufgegeben, 10.000 Leuchtk?fer aus der Provinz Yunnan nach Nanjing zu transportieren und dort in der Nacht freizulassen.