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25. 05. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Uber wird in China inzwischen eingehend beobachtet, da viele der von Uber angebotenen Dienstleistungen – private Fahrzeugbesitzer bieten Taxidienste an – direkt gegen die ?rtlichen Regulierungen versto?en.
Am 6. Mai haben die Beh?rden der Stadt Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, das Büro von Uber im Zuge einer neuen Untersuchung des Online-Taxiservices besucht. Nach der Untersuchung schickte das Unternehmen Textnachrichten an die Fahrer in Chengdu, um ihnen mitzuteilen, dass seine Dienstleistungen nach wie vor unbeeintr?chtigt angeboten würden und die Kommunikation mit den Beh?rden fortgesetzt werde. Mittlerweile wurde der Firmensitz allerdings vom ursprünglichen Ort verlegt.
Der Besuch ist bereits der zweite Beh?rdenbesuch in Büros von Uber in der letzten Zeit. Am 30. April hatten die Verkehrsbeh?rden eine Razzia im Büro in Guangzhou, der Hauptstadt der Provinz Guangdong, durchgeführt. Sie verd?chtigten Uber, unlizenzierte Gesch?fte durchzuführen und privaten Autobesitzern ohne Taxilizenz zu erlauben, Taxifahrten durchzuführen und so die betreffenden Gesetze zu verletzen. Laut Berichten der Xinhua Nachrichtenagentur waren bei der Razzia einige Mobiltelefone konfisziert worden. Die Razzia fand als Folge von Protesten der Taxifahrer in Guangzhou statt, nachdem Uber eine neue Fahrgemeinschaftsdienstleistung, "People's Uber", im Oktober 2014 herausgebracht hatte.
Uber's App wird in neun St?dten in China verwendet. Das Angebot ist in den St?dten mit gro?er Bev?lkerungsdichte, besonders in der Hauptstadt Beijing und der Finanzmetropole Shanghai, sehr beliebt, da es dort w?hrend der Hauptverkehrszeiten nahezu unm?glich ist, ein Taxi zu bekommen.
Uber hat in China ein rasantes Wachstum erfahren und die Regierung versuchte in den letzten Monaten dieses Gesch?ft zu regulieren. Im Januar gab das chinesische Verkehrsministerium bekannt, dass es privaten KFZ-Eigentümern untersagt sei, über diese App Passagiere gegen Bezahlung zu transportieren und dass nur professionelle Mietwagenunternehmen für solche Dienstleistungen zugelassen seien.
Um politische Risiken zu vermeiden, behauptet Uber, dass es sich bei "People's Uber" um eine gemeinnützige, nicht profitorientierte Plattform, die zum Wohl der Fahrer und um Fahrgemeinschaften anzuregen sei, handeln würde.
Ein Uber-Fahrer namens Chen teilte der Beijing Rundschau mit, dass Uber chinesischen Fahrern erhebliche Zuschüsse anbieten würde, um sie zu anzuwerben.
"Wenn man mehr als 70 Rufe annimmt und die Einnahmen 7000 Yuan (rund 1000 Euro) nicht übersteigen, wird Uber das aufstocken, so dass man 7000 Yuan erreicht", erkl?rt Chen.
Chen r?soniert, dass die von Uber angebotenen Dienstleistungen in einer rechtlichen Grauzone seien.
"Man kann in China ein KFZ in Privatbesitz recht einfach als Mietwagenunternehmen registrieren lassen. Ist es dann für diese Autos immer noch illegal, taxi?hnliche Dienste anzubieten? Au?erdem ist "People's Uber" eine Non-Profit-Plattform, die absolut keine Vermittlungsgebühren verrechnet und im Gegenteil, den Fahrern gro?e Unterstützung zukommen l?sst. Des Weiteren ist "People's Uber" dazu da, die Leute anzuregen, Fahrgemeinschaften zu bilden, was ja auch ein erkl?rtes Ziel der Regierung ist", sagt Chen.
Wenn man Chens Argumentation folgt, kann man verstehen, weshalb noch keine entschlossenen Ma?nahmen für oder gegen das Unternehmen durchgeführt wurden. "Es ist überhaupt sehr uneindeutig und die rechtlichen Argumente sind alle sehr umstritten", meint Chen.
Eine holprige Fahrt
Die im Jahr 2009 gegründete Firma, mit dem Hauptsitz in Kalifornien, bietet ihren Kunden an, über ihre Mobiltelefone ein Taxi, ein privates Auto oder eine Mitfahrgelegenheit zu bestellen. Die Dienstleistung erlaubt es ihren Kunden verfügbare Wagen in der N?he zu lokalisieren und auch über die Uber-App zu bezahlen. Momentan bietet die Firma diese Dienstleistungen in mehr als 250 St?dten weltweit an.
Laut einem Bericht im Wall Street Journal vom 9. Mai k?nnte Uber das wertvollste Startup in einer neuen Finanzierungsrunde werden und würde somit den Rekord, den Facebook mit 50 Milliarden USD, für die bisher h?chste Bewertung einer privaten Firma, aufgestellt hat, schlagen.
Trotz dieser in die Geschichte eingehenden Bewertung, sieht sich Uber bei seinen weltweiten Expansionen mit zahlreichen rechtlichen und beh?rdlichen Herausforderungen konfrontiert. Es scheint, dass es überall, wo es hinkommt, in seiner Legitimit?t hinterfragt wird. Obwohl die Kunden diese Dienstleistung begrü?en, protestieren Taxiunternehmen und Stadtbeh?rden dagegen.
Der kürzliche Rückschlag ist nur einer in einer Serie rechtlicher Hindernisse, die Uber rund um die Welt in L?ndern wie Indien, Spanien, Thailand, Südkorea, Frankreich und Deutschland sowie in einigen Staaten im Heimatland, begegnen.
Uber ist ein relativer Sp?tzünder in China, wo, laut Daten der Internetconsultingfirma iResearch, bereits eine Anzahl mobiler Taxi-Ruf-Apps ihre Kundenanzahl aus dem Jahr 2013 auf 45 Millionen im Jahr 2015 verdreifachen werden. Im letzten Dezember konnte Uber ein strategisches Investment des chinesischen Suchmaschinenk?nigs Baidu Inc. gewinnen.
In China hat die App, genauso wie in anderen L?ndern, gro?en Zorn unter den lizensierten Taxichauffeuren hervorgerufen, die gegen sinkende Profite, die durch den Wettbewerb der privaten Fahrer verursacht werden, protestieren. Zudem steht Uber starkem Wettbewerb von bereits etablierten lokalen Apps, die von gro?en Investoren gest?rkt werden, gegenüber.
Quelle: Beijing Rundschau
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