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06. 03. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Von Marc-Stephan Arnold, Beijing
Die deutsche Wirtschaft ist stark auf den Export ausgerichtet, die chinesische noch st?rker. Vor dem gegenw?rtigen weltwirtschaftlichen Hintergrund ist dies für beide L?nder eine Chance – aber auch ein gro?es Risiko.
Noch ist alles gut am Shanghai International Port. (Bild: China Daily)
Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich in den letzten 40 Jahren mit einem atemberaubenden Tempo entwickelt. Lagen die deutschen Exporte nach China im Jahr 1972 noch bei "mickrigen" 270 Millionen Dollar (200 Millionen Euro), so haben sie sich bis 2011 auf 92,7 Milliarden US-Dollar erh?ht. Eine Steigerung um das 343-fache in weniger als 40 Jahren – eine beeindruckende Entwicklung. Folgerichtig ist China inzwischen nach den USA der zweitwichtigste au?ereurop?ische Handelspartner Deutschlands, und für China ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Handelspartner in Europa. Doch genau diese Erfolgsgeschichte ist im Moment st?rker bedroht als jemals zuvor.
Schw?chelnder Au?enhandel?
So sind zum Beispiel die EU, die USA und Japan die gr??ten Exportm?rkte für chinesische Waren – alleine Europa kauft gut 30 Prozent aller chinesischen Exportprodukte, bei den USA ist es nicht viel weniger. Doch gerade diese M?rkte schw?cheln besonders. Im Jahr 2009 geriet der chinesische Export zum ersten Mal deutlich ins Schwanken. Aufgrund der Schuldenkrise in den europ?ischen Staaten und der wirtschaftlichen Probleme in den USA konnten nur deutlich weniger Waren exportiert werden:
Entwicklung des chinesischen Au?enhandels (2001-2011)
|
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
Export |
266 |
326 |
438 |
593 |
762 |
969 |
1218 |
1431 |
1202 |
1578 |
1895 |
Import |
244 |
295 |
413 |
561 |
660 |
792 |
956 |
1133 |
1006 |
1395 |
1740 |
Gesamt |
510 |
621 |
851 |
1154 |
1422 |
1761 |
2174 |
2564 |
2208 |
2973 |
3635 |
Handels-überschuss |
22 |
31 |
25 |
32 |
102 |
177 |
262 |
298 |
196 |
183 |
155 |
Chinas Au?enhandel ist immer noch stark. Doch derzeit scheint es, als ob sich die Aussagen Liangs und Chens für 2012 bewahrheiten würden: Chinas Export sank im Januar – zum ersten Mal seit über zwei Jahren. Doch auch Deutschland hat seit Ende des letzten Jahres zu k?mpfen.
Deutschland: Gr??ter Produktions- und Exporteinbruch seit 2008
Das produzierende Gewerbe in Deutschland hat im Dezember 2011 einen kr?ftigen D?mpfer erhalten: im Vergleich zum Vormonat sank die Produktion um fast drei Prozent auf den niedrigsten Wert seit dem Krisenjahr 2008. Vor allem die Industrie (- 2,9%) und das Baugewerbe (- 6,4%) waren betroffen.
Auch der deutsche Export sank im Dezember viel st?rker als erwartet: ein Minus von 4,3 % stand schlie?lich zu Buche. Insgesamt hat Deutschland 2011 Waren im Wert von 1,06 Billionen Euro exportiert. Dem standen Importe in H?he von etwas über 900 Milliarden Euro gegenüber. Der deutsche Handelsüberschuss von 158 Milliarden Euro war somit sogar deutlich h?her als der chinesische von 155 Milliarden Dollar (115 Milliarden Euro). In der Gesamtschau zeigten jedoch sowohl der deutsche als auch der chinesische Export gegen Ende des Jahres 2011 eine deutliche Abw?rtstendenz. Und es gibt mehrere Indikatoren, die ein Anhalten dieses Trends vermuten lassen.
Quelle: www.faawt.cn
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