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17. 03. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Malaysia ist gestern aufgrund des Umgangs mit dem Drama um ein verschwundenes Flugzeug erneut unter Druck geraten. Das Land wird beschuldigt, "wertvolle Zeit und Ressourcen verschwendet" zu haben, indem wichtige Informationen über das Schicksal des Flugzeugs erst eine Woche ver?ffentlicht wurden, nachdem es verschwunden ist.
Am Samstag hat Premierminister Najib Razak enthüllt, dass Flug MH370 von Malaysia Airlines absichtlich umgeleitet wurde und für einige Stunden weitergeflogen ist, nachdem die Maschine die vorgesehene Flugroute verlassen hatte. Er sagte zwar nicht, dass das Flugzeug entführt worden sei, doch die Neuigkeiten würden darauf hinweisen, dass es nicht kurz nach dem Take-off abgestürzt oder explodiert sei, wie ursprünglich befürchtet wurde.
Die Enthüllungen nach einer Woche der Verwirrung und verschiedenen Theorien hat Fragen ausgel?st, warum die Beh?rden so lange gebraucht haben, um neue Informationen zu ver?ffentlichen, und ob sie die M?glichkeit verpasst haben, das Flugzeug abzufangen, als es umgeleitet wurde. "Es ist unbestreitbar, dass die Bekanntgabe von so wichtigen Informationen mit einer schmerzhaften Versp?tung erfolgt ist", sagte die Nachrichtenagentur Xinhua in einem Kommentar und merkte an, es w?ren "qualvolle" Tage für die Verwandten gewesen. Zwei Drittel der Passagiere auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Beijing waren Chinesen. Besonders gro? war der ?rger und die Frustration darüber, dass Malaysia so lange z?gerte, die massiven Suchoperationen von verschiedenen L?ndern im Südchinesischen Meer einzustellen, als bereits klar war, dass das Flugzeug den Kurs ge?ndert hatte und in Richtung Indischer Ozean flog. Bis Samstag hat Najib kein Ende der Suchoperationen?im Südchinesischen Meer angekündigt.
Der Kommentar in Xinhua beklagte, dass "durch einen Mangel an rechtzeitiger Information durch die Beh?rden massive Anstrengungen umsonst waren, und zahlreiche Gerüchte konnten sich ausbreiten. Als Anführer der internationalen Such- und Rettungsmission tr?gt Malaysia eine unentrinnbare Verantwortung." Einreisebeh?rden zeigten sich ebenfalls betroffen von den Enthüllungen, wonach mindestens zwei Personen gestohlene europ?ische P?sse benutzten, um an Bord zu gelangen. Malaysias Luftwaffenchef, General Rodzali Daud, hat bereits zu einem frühen Zeitpunkt zugegeben, dass ein nicht identifiziertes Flugobjekt – von dem jetzt feststeht, dass es sich um Flug MH370 gehandelt hat – beobachtet wurde, das sich über Malaysia und in Richtung der Andamanensee bewegte. Er sagte, dass zu jenem Zeitpunkt kein Einschreiten n?tig gewesen w?re, da man die Flugbewegungen nicht als "feindlich" wahrgenommen h?tte. Malaysia hat Verfehlungen bei der Luftraumüberwachung ebenso zurückgewiesen wie den Vorwurf, man würde die Informationen aufgrund nationaler Sicherheitsbedenken zurückhalten. Stattdessen hie? es, es würde Tage brauchen, bis Radardaten "best?tigt" werden k?nnten, bevor man diese an die ?ffentlichkeit weitergeben k?nne.
Doch Sicherheits- und Luftfahrtexperten fragen weiterhin, warum so viele Ressourcen eingesetzt werden mussten, um das Südchinesische Meer so lange zu durchsuchen, und warum das malaysische Milit?r dabei versagt hat, jenes Flugzeug zu identifizieren, als es über das ganze Land zurück flog. "Es liegt hier ein schwerwiegender Sicherheitsfehler vor", sagte Ajaj Sahni, der verantwortliche Direktor am indischen Institut für Konfliktmanagement in Neu Delhi. "Und es scheint auch ein schwerwiegendes Versagen bei der Technologie in allen Aspekten vorzuliegen, dass so etwas überhaupt passieren kann."
Terence Fan ist Luftfahrexperte an der Management-Universit?t von Singapur. Er sagte, das Krisenmanagement des Landes sei fehlerhaft und h?tte das ?ffentliche Vertrauen erschüttert. "Warum haben sie Tage gebraucht, um die eigenen Radarbilder ?best?tigen‘ zu k?nnen, wonach das Flugzeug Richtung Westen abgedreht ist?", fragte Fan. Fragen sind auch aufgetreten, warum die malaysischen Beh?rden eine ganze Woche z?gerten, bevor sie die Wohnungen des Piloten und des Co-Piloten nach dem Verschwinden untersuchten.
Quelle: www.faawt.cn
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